FKBS-Rundschreiben v. 16.09.24

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,


das „Gefahrenpotential des Antisemitismus ist drastisch gestiegen“. In seinem neuen Lagebild stellt das Bundesamt für Verfassungsschutz fest, dass sich die Fälle von „Hasskriminalität mit antisemitischem Hintergrund“ in Deutschland seit dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas am 07.10.23 auf israelischem Boden und dem danach begonnenen „Gaza-Krieg“ verdoppelt haben.

Das Bundeskriminalamt beziffert die Anzahl der polizeilich erfassten antisemitischen Delikte in Deutschland im Jahre 2023 auf 5164. Es ist zu befürchten, dass die Anzahl der politisch motivierten Angriffe und der Gewaltdelikte gegen Juden und jüdische Einrichtungen im laufenden Jahr 2024 deutlich höher sein wird.

Angesichts zunehmender Gewaltaufrufe von rechtsextremen Gruppen in den sozialen Netzwerken gegen Juden, Synagogen und jüdische Versammlungsstätten werden fast überall die Polizeipräsenz und andere Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.
Marc Grünbaum von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/M fasste im Deutschlandfunk die gegenwärtige Lage der Juden ernüchternd zusammen: „Es geht uns schlecht! Wir sind verängstigt und verunsichert. Die Eltern schicken ihre Kinder nicht mehr in jüdische Kindergärten. Wir fühlen uns bedroht.“

Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen mit einem erschreckend hohen Ergebnis zugunsten der AfD äußerten Überlebende des Holocausts: „So fing es 1933 auch an.“

Wichtige Orte, in denen durch Information und Bildung für die Bekämpfung des Antisemitismus etwas getan werden kann, sind die Schulen und Bildungseinrichtungen. Lassen wir die Lehrkräfte mit dieser schweren Aufgabe nicht allein. Sie brauchen unsere Unterstützung.

Wenn Jugendliche die Schule verlassen, können festgefahrene antisemitische Grundhaltungen kaum noch korrigiert werden. Deshalb sind Informationen und Kenntnisse über Fakten auf jüdischer und muslimischer Seite sowie emotionsfreie Diskussionen bildungsrelevant.

Als „Freundeskreis Be’er Sheva“ (FKBS) möchten wir uns der für unsere Gesellschaft und unser Land gefährlichen Entwicklung widersetzen.
Um zu wissen, wo wir stehen und was zu tun ist, haben wir den höchsten Repräsentanten der Bundesbehörde eingeladen, die durch genaue Beobachtung der gesellschaftlichen Strömungen die Bedrohung unserer Freiheit und Demokratie am besten bewerten kann. Seien Sie gespannt auf die nächste FKBS-Veranstaltung zum Thema

Antisemitismus und Extremismus

Eine akute Bedrohung für Juden und unser Land –
Referent: Thomas Haldenwang
Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) Montag, 30. September 2024, 19 Uhr Gemarker Kirche, Zwinglistr. 5, 42275 Wuppertal


Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, aus erster Quelle und von höchster Stelle informiert zu werden.
Das BfV ist u. a. zuständig für die Auswertung von Informationen über Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung und die Spinoageabwehr.

Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen.
Herzlichen Gruß, auch im Namen des gesamten Vorstandes, und Shalom;
Arno Gerlach