FKBS / RS v. 14.12.25

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,

in einem vor kurzem geführten Telefonat antwortete ein mit uns, dem Freundeskreis Be’er Sheva, eng verbundener Freund auf meine Frage „Wie geht es dir heute?“ sehr bedacht: „Zwei Jahre nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas, dem schrecklichsten Massenmord an uns Juden nach der Shoa, ist immer noch Krieg. Und zwar an mehreren Fronten. Der Ausnahmezustand ist unsere Normalität.

Ob sich das mal ändert?“ – Ein paar Sekunden Stille zum Nachdenken für uns beide.

Eins der flächenmäßig kleinsten Länder im Nahen Osten, seit 1948 die Heimstatt der Juden, ist faktisch dauerhaft äußeren Feindschaften, Terrorismus und Kriegen ausgesetzt. Hinzu kommt, dass der von den USA eingebrachte Plan für ein Ende des Gaza-Krieges zwar bisher zu einer brüchigen Waffenruhe, aber längst nicht zur endgültigen Entwaffnung der Hamas, geschweige denn zum Frieden geführt hat.

Trotz aller Sorgen und Probleme in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geht die Neuerrichtung der im Oktober 2023 völlig zerstörten und ausgebrannten Kibbuzim entlang des Gazastreifens weiter. Auch in den von uns mit einer Spende unterstützten Siedlungen Sufa und Holit. Zudem wird nach der Beseitigung der meisten Trümmer mit großer Anstrengung der Wiederaufbau des am 19. Juni 2025 durch iranische Raketen bombardierten Soroka-Hospitals in Be’er Sheva, dem einzigen Gesundheits- zentrum des Südens, vorangebracht.

Die durch den Winterregen plötzlich anwachsenden Wassermassen und reißenden Fluten haben sowohl in Israel, und zwar im Norden, in Jerusalem und in der Negev-Wüste, als auch im Gazastreifen große Schäden und Tote zur Folge und erschweren mancherorts auch die Aufbau- und Reparaturarbeiten. Doch die nimmermüde Hoffnung auf eine andere, bessere Zukunft in der ganzen Region schafft eine neue Perspektive und setzt immer wieder Kräfte frei.

Das heute beginnende Chanukka-Fest liegt in zeitlicher Nähe zum Advent. Juden und Christen feiern aus unterschiedlichen Gründen eine lichterfüllte, frohmachende und hoffnungsvolle Zeit, die mit dem Wunsch nach Frieden verbunden ist. Doch der heutige, grausame Terroranschlag am Bondi Beach in Australien mit bisher 16 Toten und vielen Schwerverletzten zeigt uns erneut die bittere Realität des vom Hass geprägten Antisemitismus. Friedliche Menschen, die sich am Strand versammelt haben, um die Chanukka-Kerze zu entzünden, werden hinterhältig angegriffen und erschossen.

Wir sind erschüttert über den brutalen Angriff auf die jüdische Gemeinde in Sydney und trauern um die Ermordeten und Verletzten.

Verbunden mit unseren jüdischen Brüdern und Schwestern wollen wir zusammenkommen, um ein deutliches Zeichen der Solidarität zu setzen.
Deshalb laden wir ein, zum

Entzünden der sechsten Chanukka-Kerze auf dem Geschwister-Scholl-Platz (Barmen) – vor dem Haus der Jugend –
am Donnerstag, den 18. Dezember 2025, um 17 Uhr.

Wir freuen uns über Ihr/Euer Kommen.
Herzlichen Gruß, auch im Namen des Vorstandes, und Shalom;

Arno Gerlach