Naher Osten: Neue Welle der Gewalt

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

Wann die nächste Rakete bei uns einschlägt, wissen wir nicht, aber wenn es so weiter geht, wird es nicht lange dauern, sagte mir gerade ein guter Freund, der gestern seine Zivilkleidung gegen die Militäruniform getauscht hat. Er fügte hinzu: Innerhalb kurzer Zeit brennt es bei uns überall. Wir werden unser Bestes tun.

Bis zu diesem Augenblick, in dem ich schreibe, wurden über 750 Raketen nach Israel abgeschossen.
Einige sind bereits im Gazastreifen explodiert und haben schon dort etliche Menschen in den Tod gerissen. Aber auch in Israel gibt es inzwischen Tote und viele Verletzte und Schwerstverwundete.

Sowohl der Islamische Dschihad als auch die Hamas und ihr selbständig operierender, militärischer Arm, die Qassam-Brigaden, hören nicht auf! Der Wahnsinn vergiftet die Köpfe. Die Eskalation nimmt ihren Lauf.
Tödliche Geschosse auf die israelische Hauptstadt Jerusalem und die Küstenmetropole Tel Aviv sind Mordanschläge auf die Herzzentren des Landes. Die aggressive Lage entwickelt sich zum Krieg.

Wer glaubt, dass diese ununterbrochenen Raketensalven eine spontane Reaktion palästinensischer Terrororgani- sationen auf die Auseinandersetzungen in Ostjerusalem sind, ist gutgläubig bis ahnungslos. Schon lange und immer wieder hat Israel davor gewarnt, dass in der Vergangenheit ausgehandelte „Waffenstillstände“, die die Hamas akzeptierte, von ihr missbraucht wurden, um sich erneut zu bewaffnen und aufzurüsten.

Es war bekannt, dass die Hamas im Gazastreifen wieder tausende Raketen gelagert und in Stellung gebracht hatte. Und es ist bekannt, dass die Hizbullah im Libanon inzwischen über 30.000 Raketen deponiert hat, die ausschließlich „für Israel bestimmt sind“.
Alle, die es wissen, aber nichts dagegen tun, tragen Mitschuld an der massiven existenziellen Bedrohung des jüdischen Volkes, dass im Holocaust wehrlos zusammengetrieben, grausam gequält, erschossen, vergast und in Massengräbern verscharrt wurde. – Haben wir das vergessen?

Wie lange noch wollen die UNO, die USA und Europa stereotyp zur Vernunft, Besinnung, Mäßigung und Deeskalation aufrufen, wenn sich aktuell noch nicht einmal der UN-Sicherheitsrat zu einer Verurteilung des katastrophalen Gewaltexzesses im Nahen Osten einigen konnte?
Die ständigen Solidaritätsbezeugungen wirken längst unglaubwürdig, weil die freie Welt seit über 75 Jahren nicht in der Lage zu sein scheint, dem brutalen Terror und sinnlosen Morden im Nahen Osten aktiv Einhalt zu bieten?

Es ist zu befürchten, dass die Raketenangriffe bald auch den näheren Umkreis des Gazastreifens von 40 km erfassen und damit unsere Partnerstadt Be’er Sheva.
Schon gestern und heute haben größere Gruppen radikaler, muslimischer Beduinen mit Demonstrationen ihre Sympathie für die Hamas und den Islamischen Dschihad vor der Ben-Gurion-Universität lautstark zum Ausdruck gebracht. Morgen wissen wir vielleicht mehr, was daraus wird.

Wir, der „Freundeskreis Be’er Sheva“, verurteilen jede Gewalt. Wir fordern alle demokratischen Staaten und ihre Regierungen dazu auf, die Schuldigen zu verurteilen, die Finanzierung des Terrors endlich zu stoppen und sich für die Befriedung der Lage im Nahem Osten einzusetzen.
Die Existenz Israel darf nicht nur in Worten, sondern auch in der Tat nicht angetastet werden!

Herzlichen Gruß, auch im Namen des Vorstandes, und Shalom;

Arno Gerlach