FKBS / Rundschreiben v. 21.09.22

An alle Mitglieder und Interessenten des „Freundeskreis Be’er Sheva“

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

vielleicht hat sich die Öffentlichkeit schon daran gewöhnt, terroristische Aktivitäten der Hamas, des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) oder der Hisbollah in Israel als wiederkehrende Ereignisse zur Kenntnis zu nehmen.

Die allein in diesem Jahr von islamistischen Gruppen und Einzeltätern verübten Terrorakte zeigen, dass für dauerhafte Entspannung und Schritte zum Frieden derzeit keine Aussicht besteht.

Vor einer Woche, am 14.09.22, in der Nähe vom Grenzpunkt, unweit von Dschenin, zeigte der Hass einmal mehr sein brutales Gesicht. Der junge israelische Kommandeur und Offizier in der Nahal-Brigade, Bar Falah, wurde von zwei Palästinensern, die sich dem Kontrollpunkt näherten und danach versteckten, aus dem Hinterhalt getötet. Die Identifizierung der Attentäter ergab, dass einer der beiden Attentäter, Ahmed A., ein Geheimdienstoffizier der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) war.

Zum Anschlag bekannte sich die Al-Aqsa-Brigade und bestätigte die Zugehörigkeit der beiden Täter.
Die Al-Aqsa-Brigade ist eine terroristische Gruppierung der Fatah-Fraktion des amtierenden PA-Präsidenten Mahmud Abbas.

Noch bei seinem letzten Besuch in Berlin verglich der seit 17 Jahren nicht mehr demokratisch legitimierte PA- Präsident Mahmud Abbas Israels Verhalten gegenüber den Palästinensern als „Holocaust“.
Es war ein skandalöser Auftritt, der einer Volksverhetzung gleichkam und die Ermordung von 6 Millionen Juden durch die Nazis verleugnete. Fast im gleichen Atemzug forderte er von der Bundesregierung mehr politische und finanzielle Unterstützung.

Was ist 27 Jahre nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge (1993 – Oslo 1 / 1995 – Oslo 2) eigentlich geworden? In und mit ihnen haben sich Israel und die PLO zur gegenseitigen, existentiellen Anerkennung und zum Friedensprozess verpflichtet. Wo sind die mittlerweile Milliarden schweren Unterstützungen und Investitionshilfen für die PA und für die in den Autonomiegebieten lebenden Menschen geblieben, oder besser versickert?

Die aktuellen Zustände und Unruhen in Judäa und Samaria, aber auch im Gazastreifen, lassen nicht darauf schließen, dass das sich einer Wahl stets verweigernde PA-Regime den Herzschlag des Volkes spürt.

Wie andere Orte in der Südregion Region befindet sich auch Be’er Sheva im Gefahrenbereich ständiger terroristischer Aktivitäten und Raketenangriffe. Umso mehr werden wir nicht nachlassen, die sich bietenden
Gelegenheiten zum Ausbau unserer Beziehungen, zur Verständigung und Vertrauensbildung im Rahmen unserer Städtepartnerschaft auf vielen Ebenen zu nutzen.
Dabei stehen aktuell die Förderung der bestehenden und die Gründung neuer Schulpartnerschaften, die Erneuerung der Kooperation zwischen unseren Universitäten sowie die Wiederbelebung des Austauschs von kulturellen Institutionen und Berufsgruppen auf dem Programm.

Gerne weisen wir auf unsere nächste Jahreshaupt- und Mitgliederversammlung, am Dienstag, den 22.11.2022, hin, zu der noch eine gesonderte Einladung folgt.

Am Sonntagabend, den 25.09.2022, beginnt das Jüdische Neujahrsfest „Rosh Hashana“. Wir wünschen allen unseren Jüdischen Mitbürgern und Freunden ein gesundes, friedvolles und gesegnetes Neues Jahr 5783!

Herzlichen Gruß, auch im Namen des Vorstandes, und Shalom;
Arno Gerlach