FKBS / Rundschreiben v. 20.02.23

An alle Mitglieder und Interessenten des Freundeskreis Beer Sheva

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

Krisen, Kriege, Terror und viele andere Formen der Missachtung und Zerstörung menschlichen Lebens sind der traurige Inhalt täglicher Nachrichten. Weltweit sind Milliarden kollektiv und individuell politischer, physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt.
Doch eine durch nichts zu ersetzende Bedingung für ein würdevolles Zusammenleben der Menschheit ist Frieden. Diese Erkenntnis ist für uns aufgrund der Erfahrungen aus der nationalsozialistischen Vergangenheit elementar.

Umso mehr müssen wir die politischen Turbulenzen und humanitären Auswirkungen, die der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verursacht hat, ernst nehmen. Die in Europa gültige Sicherheitsstrategie und Friedensordnung war nach dem zweiten Weltkrieg noch nie so stark bedroht wie seit dem 24. Februar 2022.

In Israel hält der Protest gegen die von der neuen Regierung geplante Justizreform an, auch in Be’er Sheva.
Die Gegner der Reform befürchten das Ende des Prinzips der Gewaltenteilung in einem demokratischen Rechtsstaat. Die Befürworter der Reform kritisieren, dass der Oberste Gerichtshof in der Vergangenheit zu häufig Gesetze und Entscheidungen des Parlaments oder der Regierungen gecancelt bzw. in den politischen Prozess der gesetzgebenden Institutionen eingegriffen habe.

Der Widerstand in Teilen der Bevölkerung ist groß. Selbst der israelische Staatspräsident Yitzhack Herzog warnt eindringlich vor einer Verschärfung der Lage. Er mahnte alle Beteiligten, „die geplante Reform gründlich zu diskutieren“, bevor ein Beschluss gefasst wird. Und weiter: „Der Mangel an Dialog ist schädlich und zerreißt uns von innen.“

Sowohl die von Befürwortern als auch von Gegnern geäußerten Meinungen und Argumente zur Justizreform zeigen in vielen Fällen, wie dringend es einer Versachlichung der Diskussion bedarf.

Wir wünschen und hoffen, dass es den verantwortlichen Kräften in Israel gelingt, gerade jetzt, wo immer wieder terroristische Anschläge das Land erschüttern, die konstruktiv-kritischen Stimmen beider Seiten ernst zu nehmen und den inneren Frieden zu bewahren. Dies wäre ein großartiges Geschenk anlässlich des diesjährigen, besonderen Jubiläums 75 Jahre Unabhängigkeit des Staates Israel.Informationen dazu folgen.

Als „Deutsch-Israelischer Städtepartnerschaftsverein“ fördern und unterstützen wir jede Initiative, die dem wirklichen Frieden in der Welt dienen kann. So schließen wir uns anlässlich des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Putins gegen die Ukraine dem Aufruf Wuppertaler Vereine, Parteien, Kirchen und verschiedenen Organisationen an und laden Sie ein zur:

Friedensdemo und Kundgebung am Freitag, den 24. Februar 2023

Beginn: 16:15 Uhr auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs,

anschließend Demonstrationszug durch die Innenstadt zum Laurentiusplatz;

Kundgebung: 17:00 Uhr mit Ansprachen (u. a. Oberbürgermeister) und Musik

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und ein auf gesundes Wiedersehen.

Herzlichen Gruß – im Namen des Vorstandes -;

Shalom

Arno Gerlach